Methodik

Guter Unterricht, ob im Schneesport oder anderswo, ist auf keinen Fall einfach. Unter guten Unterricht versteht man, daß der Schüler sich zielorientiert verbessert oder Fertigkeiten erlernt. Guter Unterricht macht auf jeden Fall Spass. Umgekehrt ist aber nur Spass noch kein Unterricht. Es bedarf spezieller erlernbarer Fertigkeiten um gut unterichten zu können. Es ist auf keinen Fall so, dass jeder a priori gut unterichten kann. Ein Lernprozess besteht in einer Wechselwirkung zwischen Menschen und/oder Mensch(en) und seiner Umgebung. Aus dieser scheinbaren trivialen Beziehung erwächst die Komplexität solcher (Lern)Situationen. Es war und ist das Ziel unserer Bemühungen Fertigkeiten für Unterrichtsverhalten zu entwickeln, um den Lernprozess im praktischen Umfeld zielgesteuert kontrollieren zu können. Es bedurfte einiger Zeit (10 Jahre)(mit vielen Tests ausschließlich im praktischen Umfeld) bis wir im Stande waren eine ansprechende Methodik auf wissenschaftlichen Grundlagen zu konstruieren und zu validieren. Am besten erklärt das 5-Ebenen Modell wie Kinderunterricht im Schneesport funktioniert.

 

Das 5-Ebenen Modell

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© 2012 Snowsport-online, basikcs

Jede Sportart beschreibt in seiner Technik den genauen Ablauf der Bewegungen. In Italien ist dies für Ski Alpin der Lehrplan SCI ALPINO. Diese detailierten Beschreibungen der Endziele, d.h. wie ein Sport(Ski, Snowboard etc.) in Perfektion abläuft, bilden den unerlässlichen Ausgangspunkt für jeden Unterricht. Als Grundlage für diese Beschreibungen dienen oft Athleten aus dem Weltcup oder begnadete Sportler, die sich vorteilhafter Bewegungsabläufe bedienen. In der Praxis ist es allerdings sehr schwierig bis unmöglich Endziele direkt zu lehren, da eine Unterrichtssituation zu viele Einflussfaktoren (wie beispielsweise Alter, Motivation, struturelle Einflüsse) ausgesetzt ist.
Die technisch-methodische Ebene stellt die methodische Aufarbeitung der technischen Ebene dar. Bei dieser bedient man sich zweier methodischer Techniken: Die Segmentierung der Endziele und der graduellen, aufbauenden Steigerung (z.B. Schwierigkeiten,Bewegungen->koordinierte Bewegungen, Gelände etc.). Im Kinderlehrplan führt diese Anwendung zu einer farblichen Unterteilungen. Grün, Anfängerschulung; Blau, vom Schneepflug zum parallelen Skifahren; Rot, Erlernen der technischen Elemente; Schwarz, erlernen der technischen Fertigkeiten zu den geschnittenen Schwüngen und Elemente aus Renntechnik und Freestyle.
Die methodische-technische Ebene wie auch die methodische Ebene berücksichtigen in ihrer Ausarbeitung eine Reihe von Einflussfaktoren, die in der Praxis großen Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen haben.
  • Alter: Der motorische, kognitive Entwicklungstand der Schüler ist jener Faktor, an dem sich das Unterrichtsprozess wesentlich ausrichtet. Sei es die methodisch-technische Struktur, wie auch das methodische Vorgehen ist diese Variable prägend.
  • Lernpsychologische Aspekte: Der Mensch hat im Verarbeiten von Informationen bestimmte Regelmäßigkeiten und Eigenheiten. Beim Aufbau von neuem Verhalten müssen diese berücksichtigt werden, so finden sich beispielsweise Elemente wie Erlernen->Stabilisieren->Automatisieren in den methodischen Abläufen wieder. Sie entsprechen den Grundlagen der Lernpschologie, genauso wie die Anwendung von imitativen Verhalten mit all seinen Einschränkungen.
  • Motivation: Guter Unterricht macht Spass, dies hat folgende Gründe: Einerseits können motivationale Anreize (wie Lernkarten, Hotspotkarten, Punktesysteme etc.) und der strukturierte Unterricht die Motivation beeinflussen und kontrollieren, anderseits gehört das System der Selbstwirksamkeitserwartung zur Grundausstattung des Menschen, das ist die Tendenz gerne zu Lernen, sofern die Bedingungen dazu geschaffen sind.
  • Physiologische Aspekte
  • Strukturelle Einflüsse: Neben all den Einflussfaktoren, die sich auf den Schüler beziehen, spielen natürlich die Umfeldbedindungen eine zusätzliche Rolle. Übungsparks, Geländewahl, Organisation des Betriebes (Schule), Gruppengröße sind einige Elemente die Unterricht unterstützen oder auch behindern können.
  • Emotion: Emotionale Komponenten stehen stark in Verbindung mit der Motivation. Vor negative allem Emotionen wie Angst, Langeweile etc. spielen im Unterricht eine große Rolle, da sie kann das Lernen vollkommen blockieren können.
Die methodische Ebene beinhaltet die Technik des Unterrichtens, wobei dieses strukturierte Unterrichtsverhalten versucht alle Einflussfaktoren zu berücksichtigen.
Die Methodische-zeitliche Ebene umfasst die Planung des Unterrichts im vom Betrieb vorgegebenen zeitlichen Rahmen.
Die soziale-individuelle Ebene umfasst jene persönlichen Elemente des Lehrers die für den Unterricht förderlich sind. Allerdings sind diese Persönlichkeitsmerkmalen nicht unähnlich und deshalb relativ stabil. Es gibt eben Lehrer die ein grosses Herz haben und gut mit den Schüler umgehen können, wiederum kommen da weniger gut zu recht.